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Behindertengerechte Dusche: Darauf sollten Sie beim Umbau achten

Worauf müssen Sie beim Umbau zu einer behindertengerechten Dusche achten? Ist eine Komplettsanierung immer notwendig? Und welche Möglichkeiten gibt es noch?

Diese und weitere Fragen rund um die Gestaltung einer barrierefreien Dusche beantworten wir Ihnen in unserem Ratgeber. Nützliche Tipps helfen Ihnen dabei, die richtige Dusche für Ihre Bedürfnisse zu finden.

Unsere sechs Tipps für den Umbau zu einer behindertengerechten Dusche: Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten und die Kosten, die auf Sie zukommen.

≡ Inhaltsverzeichnis

Tipp #1: Behindertengerechte Dusche - Preise vergleichen

Der Umbau der Dusche bzw. Badewanne ist das wohl umfangreichste Projekt beim Umbau zu einem barrierefreien Bad. Ist bis dato nur eine Badewanne vorhanden, kommen umfangreiche Baumaßnahmen auf Sie zu, da Wasserleitungen und Fliesen neu verlegt sowie Sanitärobjekte installiert werden müssen.

Hier empfiehlt es sich einen Fachmann einzubeziehen, der Sie umfassend berät und Ihre individuellen Gegebenheiten berücksichtigen kann. Einen entsprechenden Anbieter finden Sie über spezialisierte Vergleichsportale, bei denen Sie einen kurzen Fragebogen ausfüllen müssen und dann bis zu 3 Angebote erhalten.

So erhalten Sie konkrete Preise für den Umbau:

Die folgenden kostenlosen Vergleichsportale sind empfehlenswert. Aber Vorsicht: Nicht alle Anbieter und Fachbetriebe sind auf allen Portalen vertreten. Machen Sie daher mehrere Vergleiche und kombinieren Sie die Portale.

Transparenzhinweis: Wir erhalten bei Verwendung der vorstehenden Affiliate-Links eine Provision von den Anbietern. Für Sie bleibt der Vergleich kostenlos! Mehr Informationen dazu, wie wir uns finanzieren und zu Affiliate-Programmen und Affiliate-Links.

Schauen Sie sich alle Vergleiche in Ruhe an und entscheiden Sie sich für drei der genannten Möglichkeiten. Nach Ausfüllen des Formulars erhalten Sie von den Anbietern kostenlos und unverbindlich konkrete Angebote für ein barrierefreies Bad sowie Tipps für Zuschüsse und die Finanzierung.

Warum Sie mindestens 3 der kostenlosen Vergleichsportale nutzen sollten:

  • Nicht alle Fachbetriebe sind auf allen Portalen.
  • Sie vermeiden die Gefahr von Ausreißern.
  • Die Preisunterschiede zwischen den Anbietern können signifikant sein.
  • Sie erhalten einen ersten Überblick und damit eine ideale Verhandlungsgrundlage.
  • Die Angebote kommen von regionalen und deutschlandweiten Anbietern.

Für Badumbauten funktionieren die Portale so einfach wie ein Angebotsvergleich: Sie geben Ihre Anforderungen an und erhalten danach individuelle Angebote von regionalen und deutschlandweiten Anbietern.

Zusatztipp: Kostenlos weitere Hilfsmittel sichern

Mit einem vorhandenen Pflegegrad haben Sie Anspruch auf eine Vielzahl von Pflegehilfsmitteln sowie die entsprechenden Zuschüsse. Sichern Sie sich daher die aktuelle Förderung und profitieren Sie von weiteren nützlichen Hilfsmitteln wie einem Hausnotruf, Treppenlift oder einem Elektromobil.

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Tipp #2: Was kostet eine behindertengerechte Dusche?

Die Kosten für den Einbau einer behindertengerechten Dusche sind abhängig von verschiedenen Faktoren: Ist bereits eine Dusche vorhanden? Soll eine vorhandene Badewanne entfernt oder umgebaut werden? Müssen neue Abwasserrohre und Fliesen verlegt werden? Die Kosten können sich schnell im mittleren vierstelligen Betrag bewegen und sind je nach Ausstattungswunsch nach oben offen.

Für den Einbau einer ebenerdigen Dusche inklusive aller Installations-, Sanitär- und Handwerkskosten müssen Sie mit knapp 5.000 Euro kalkulieren. Ferner gibt es weitere Lösungen, bei denen die vorhandene Badewanne zu einer Dusche umgebaut wird. Hier entstehen Kosten in Höhe von 2.000 bis 5.000 Euro.

Tipp: Für den Komplettumbau zu einer bodengleichen Dusche sollten Sie mindestens drei Tage einplanen. Der Umbau der Badewanne zur Dusche ist bereits an einem Tag möglich.

Zusätzliche Kosten können entstehen, wenn die baulichen Gegebenheiten im Badezimmer für den Einbau einer ebenerdigen Dusche nicht gegeben sind. Damit das Wasser richtig abfließen kann, muss die Dusche über ein Mindestgefälle verfügen. Dafür wird die Duschwanne in den Boden eingelassen. Dies setzt eine entsprechende Deckenhöhe voraus, die vor allem in Altbauten oftmals nicht gegeben ist.

Tipp: Lassen Sie die baulichen Gegebenheiten unbedingt vor Beginn der geplanten Maßnahmen von einem Fachmann prüfen. Erst auf dieser Grundlage ist ein realistischer Kostenvoranschlag möglich.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um dennoch eine bodengleiche Dusche zu installieren. So kann die darunter liegende Decke entsprechend abgehangen und darin die Rohre für den Abfluss verlegt werden. Dadurch verringert sich jedoch die Deckenhöhe des darunter liegenden Raumes, was in einer Mietwohnung nicht unbedingt optimal ist.

Alternativ kann ein Pumpsystem in der Wand verbaut und mit einer Blende versehen werden. Der Nachteil an dieser Lösung: Die Pumpe verursacht Geräusche, die mitunter sehr störend sein können.

Eine behindertengerechte Dusche kann nachgerüstet werden. Vor dem Umbau sollten Sie sich jedoch vom Fachhändler beraten lassen. © badumbau-ratgeber.de

Ist das Absenken oder Erhöhen des Bodens bzw. der Einbau eines Pumpsystems keine Möglichkeit, kann auch auf eine flache Duschtasse zurückgegriffen werden. Mit einer Höhe von zwei Zentimetern kann diese auch problemlos mit einem Rollstuhl überwunden werden.

Tipp #3: Was zeichnet eine barrierefreie Dusche aus?

Eine barrierefreie Dusche zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass sie ebenerdig eingebaut und dadurch leicht begehbar ist. Darüber hinaus gibt es weitere Ausstattungsmerkmale, die beim Umbau in jedem Fall mitberücksichtigt werden sollten.

So sollte eine barrierefreie Dusche gestaltet werden:

  • Sitzmöglichkeit: Ein sogenannter Duschsitz ermöglicht eine selbstständige Nutzung der Dusche. Wird das Badezimmer von mehreren Personen genutzt, empfiehlt sich ein klappbarer Duschsitz, der bei Bedarf platzsparend verstaut werden kann.
  • Haltegriffe: Ein Handlauf sowie Haltegriffe ermöglichen eine sichere Benutzung der Dusche und sich auch für etwaiges Pflegepersonal eine gute Unterstützung.
  • Anti-Rutsch-Beschichtung: Um Ausrutschen zu vermeiden, empfehlen sich entweder spezielle Anti-Rutsch-Matten, die auch einfach nachgerüstet werden können oder aber rutschhemmende Fliesen (ab Gruppe R10).
  • Armaturen: Damit die Dusche auch vom Duschsitz bzw. vom Rollstuhl aus problemlos bedient werden kann, sollten die Armatur auf einer Höhe von 85 bis 105 cm installiert werden und der Hebel nach unten zeigen. Hier empfiehlt sich eine Ein-Hand-Mischbatterie bzw. ein Thermostatventil, um die Temperatur einzustellen und Verbrühen zu vermeiden.

Darüber hinaus gibt es auch die Möglichkeit eine Duschpflegetür zu installieren, die auf halber Höhe angebracht wird und die Pflege durch Angehörige oder Personal erleichtert. Die Tür schützt die pflegende Person vor Spritzwasser, besteht in der Regel aus Plastik und verfügt über einen barrierefreien Zugang. Es gibt Modelle, die fest installiert werden und einklappbar sind sowie Modelle, die zugestellt werden.

Tipp #4: Werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen?

Welche Kosten von den Kranken- oder Pflegekassen übernommen werden, ist davon abhängig, welche Maßnahmen Sie für Ihr Badezimmer planen. Sollen in der Dusche etwa Stütz- und Haltegriffe nachgerüstet werden, so fallen diese unter die Hilfsmittelverordnung und werden, unter Vorlage einer entsprechenden Verordnung vom Arzt, von den Krankenkassen übernommen.

Haltegriffe sind ein wesentlicher Bestandteil der behindertengerechten Dusche und sorgen für ein hohes Maß an Sicherheit. © badumbau-ratgeber.de

Sind umfangreiche Baumaßnahmen, etwa der Umbau zu einer ebenerdigen Dusche, geplant, können die Kosten im Rahmen wohnumfeldverbessernder Maßnahmen von den Pflegekassen übernommen werden.

Hinweis: Für die Wohnumfeldverbesserung können bis zu 4.000 Euro pro Person geltend gemacht werden. Voraussetzung ist unter anderem ein Pflegegrad.

Einen Überblick, welche Kosten die Kranken- und Pflegekassen beim Badumbau übernehmen und wie Sie die Anträge stellen, finden Sie in unserem Artikel: Barrierefreies Bad Krankenkassen

Sollten Sie darüber hinaus nicht für die Bezuschussung durch die Kranken- oder Pflegekasse infrage kommen, gibt es weitere Möglichkeiten der Kostenübernahme. Zum Beispiel durch das Programm - Barrierereduzierung Investitionszuschuss - der KfW-Bank. Alle relevanten Informationen zu den staatlichen Zuschüssen finden Sie hier: Barrierefreies Bad Zuschüsse.

Tipp #5: Was ist der Unterschied zwischen einer barrierefreien und einer rollstuhlgerechten Dusche?

Der grundlegende Unterschied begründet sich im Platzangebot. So benötigt eine Person mit Rollstuhl einen größeren Wendekreis innerhalb der Dusche. Dadurch vergrößert sich auch entsprechend die Grundfläche für die Planung der Dusche.

Barrierefreie und rollstuhlgerechte Dusche im Vergleich:
barrierefrei rollstuhlgerecht
120x120cm150x150 cm
mit Rollator befahrbar seinmit Rollstuhl befahrbar sein
rutschhemmende Oberflächerutschhemmende Oberfläche
ebenerdiger Zugang zur Dusche, max. 2 cm hoher Übergangebenerdiger Zugang zur Dusche, max. 2 cm hoher Übergang
Möglichkeit Nachrüstung StützgriffeDuschklappsitz und beidseitige Stützgriffe bzw. Möglichkeit Nachrüstung dieser
Ein-Hand-Mischer mit Temperaturregler, der nach unten zeigtEin-Hand-Mischer auf Höhe von 85 cm montiert

Die in der Tabelle dargestellten Werte orientieren sich an der DIN-Norm für barrierefreie Badezimmer. Diese sollten Sie insbesondere beachten, wenn Sie das Badezimmer mit der KfW-Förderung - Standard altersgerechtes Haus - bezuschussen lassen wollen. Hier prüft ein Sachverständiger, ob die DIN-Norm entsprechend eingehalten wurde. Ebenso gilt die Norm in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern.

Dennoch ist es durchaus möglich, eine barrierefreie Dusche zu gestalten, auch wenn man sich nicht zu 100 % an die DIN-Normen hält. Insbesondere in kleinen Badezimmern ist Platz häufig Mangelware und sollte sinnvoll genutzt werden. Achten Sie bei der Planung darauf, den Zugang möglichst großzügig zu gestalten, etwa durch die Verwendung einer Glasabtrennung zu nur einer Seite.

Bei der Planung sollten immer die individuellen Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigt werden, sodass Komfort und Sicherheit in der Dusche ermöglicht wird. Daher ist es sinnvoll, sich umfassend vom Fachmann beraten zu lassen.

Tipp #6: Welche weiteren Möglichkeiten gibt es für den Umbau zu einer barrierefreien Dusche?

Eine Alternative zum Einbau einer bodengleichen Dusche ist der Umbau der alten Badewanne zu einer Dusche. Dabei wird die Grundfläche der alten Badewanne genutzt. Der Sanitärfachmann setzt eine neue Duschtasse ein und bringt eine neue Verkleidung an. Die neue Dusche ist nicht gänzlich barrierefrei, da eine Schwelle überwunden werden muss - je nachdem wie hoch die Duschtasse ist. Der Vorteil ist jedoch, dass keine neuen Rohre oder Fliesen verlegt werden müssen und der Umbau in der Regel innerhalb eines Tages abgeschlossen ist.

Der Umbau einer Badewanne zu einer barrierefreien Dusche ist bereits innerhalb eines Tages möglich. Diese Möglichkeit eignet sich auch für Rollstuhlfahrer. © badumbau-ratgeber.de

Ist der Komplettumbau aus verschiedenen Gründen nicht möglich, etwa weil der Vermieter einer solchen Baumaßnahme nicht zustimmt, gibt es darüber hinaus verschiedene weitere Möglichkeiten, um die vorhandene Badewanne möglichst barrierefrei zu gestalten. Alle Informationen dazu finden Sie in folgendem Artikel: Barrierefreie Badewanne.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema behindertengerechte Dusche

Wie groß muss eine barrierefreie Dusche sein?

Gemäß DIN-Norm muss eine barrierefreie Dusche über eine Fläche von 120x120 Zentimetern verfügen, eine rollstuhlgerechte Dusche sogar über eine Fläche von 150x150 Zentimeter. Der Zugang muss ebenerdig möglich sein, darf jedoch einen Übergang in Höhe von maximal zwei Zentimetern verfügen, damit die Dusche mit Rollator oder Rollstuhl problemlos befahren werden kann.

Was ist eine barrierefreie Dusche?

Bei einer barrierefreien Dusche handelt es sich um eine ebenerdige Dusche, die mit einem Übergang von maximal zwei Zentimetern versehen sein darf. Laut DIN-Norm gelten 120x120 Zentimeter als barrierefrei sowie 150x150 Zentimeter Fläche als rollstuhlgeeignet. Darüber hinaus sollte die Dusche über Stützgriffe sowie einen klappbaren Duschsitz verfügen und mit einer rutschhemmenden Oberfläche versehen sein.

Was kostet der Umbau einer Wanne in eine Dusche?

Der Umbau einer Badewanne zur Dusche kostet ab 2.500 Euro, wobei es sich hier um ein Standardmodell handelt und die Montagekosten bereits inkludiert sind. Weitere Ausstattungsmerkmale können die Kosten noch erhöhen. Liegt ein Pflegegrad vor, bezuschussen die Pflegekassen den Umbau mit bis zu 4.000 Euro.

Wie groß sollte eine behindertengerechte Dusche sein?

Eine behindertengerechte Dusche, die mit einem Rollstuhl befahrbar ist, muss laut DIN-Norm eine Größe von 150x150 Zentimetern haben. Der Übergang muss ebenerdig bzw. darf nicht höher als zwei Zentimeter sein. Zudem muss die behindertengerechte Dusche mit Stützgriffen, einem Duschsitz sowie einem Ein-Hand-Mischer ausgestattet sein, der auf einer Höhe von 85 Zentimetern montiert ist.